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Abiturientinnen und Abiturienten bei Holocaust-Zeitzeugin Eva Weyl

Beeindruckende Berichte

Der größte Hörsaal der Hochschule Niederrhein war komplett gefüllt.

Die Zeitzeugin Eva Weyl (88) beeindruckte die Zuhörenden durch ihre persönlichen Erfahrungen

Der AudiMax der Hochschule Niederrhein war am Mittwoch, 7. Februar, bis auf den letzten Platz (knapp 500) gefüllt. Schülerinnen und Schüler aus Krefeld waren der Einladung der NS-Dokumentationsstelle der Stadt Krefeld "Villa Merländer" gefolgt. Auch die TG11 und TG12 des BKU.

Eva Weyl - mittlerweile 88 Jahre alt und eine der weniger werdenden Zeitzeugen des Holocaust - berichtete über ihre Erfahrungen. Als Kind war sie mit ihren Eltern mehrere Jahre im Zwischenlager Westerbork in den Niederlanden. 
Mit Hilfe von Fotos stellte sie eindrücklich ihre Lebensstationen und ihre jüdische Familie dar mit ihren Schicksalen. Sie mussten aus Kleve flüchten. Dort betrieb ihre Familie ein Kaufhaus. So kamen sie zunächst nach Arnheim in den Niederlanden und wähnten sich in Sicherheit. Doch der Krieg holte sie ein. Ab 1942 wurden sie im Zwischenlager Westerbork inhaftiert. Dort ging sie zu Schule, während ihre Eltern zu Zwangsarbeit herangezogen wurden.
Sie lebten ständig in der Angst, mit einem Zug "in den Osten" - in das Vernichtungslager nach Auschwitz - transportiert zu werden. 
Eva Weyl erzählte, wie sie und ihre Eltern mehrfach diesem grausamen Schicksal mit viel Glück entkamen und dann im April 1945 die Befreiung des Lagers durch alliierte Truppen erlebten.
Die anwesenden Schülerinnen und Schüler wurden mehrfach aufgefordert und ermahnt, sich dafür einzusetzen, dass so etwas nie wieder passiert. Frau Weyl sprach davon, dass die Teilnehmer jetzt gewissermaßen zu "Zweitzeugen" geworden wären und damit auch eine Verantwortung hätten.
Im Anschluss an den Vortrag wurden noch viele Fragen gestellt und beantwortet.