Informationsplattform des Berufskollegs Uerdingen

Schulprogramm Teil1

 

Schüler zum Erfolg führen

 

Mit diesem Schulprogramm hat das Berufskolleg Uerdingen („BKU“) sein Grundverständnis der zu leistenden Schul- und Unterrichtsarbeit festgelegt und dokumentiert es der Öffentlichkeit gegenüber.

Es ist eine Weiterentwicklung der Schulprogramme aus den Jahren 2000, 2005, 2013 und 2016. Ein Programm beschreibt üblicherweise Ziele und Vorhaben. Demgegenüber soll das Schulprogramm des BKU auch Umsetzungen und Aktivitäten widerspiegeln.

 

Daher gehören zum Schulprogramm:

  • Der allgemein-programmatische Teil „Schüler zum Erfolg führen“.
  • Die Darstellung der Schule auf den Internetseiten www.bkukr.de.

     Dieser INTERNET-Auftritt wird fortlaufend aktualisiert.

  • Die fortlaufend aktualisierte Aktionsplanung und deren Evaluation, sowie
  • die jährliche Zielvereinbarung mit der Schulaufsicht.

 

Schüler zum Erfolg führen und wie unsere eigenen Kinder behandeln

 

Das grundlegende Ziel der schulischen Arbeit und aller Bemühungen und Aktivitäten jeder Lehrkraft und des BKU als Institution ist, Schüler zum Erfolg zu führen.

Dies bedeutet zunächst, dass das angestrebte Bildungsziel, der angestrebte Abschluss erreicht wird und die Integration in die berufliche Tätigkeit, in den Arbeitsmarkt und in die Gesellschaft gelingt. Dies bedeutet aber auch, dass Jugendliche sich auch menschlich entfalten und entwickeln und dabei von allen Lehrkräften unterstützt werden. Wir gehen mit unseren Schülerinnen und Schülern um wie mit unseren eigenen Kindern. Dies wollen wir uns immer wieder, gerade in schwierigen pädagogischen Situationen, bewusstmachen und dementsprechend handeln. Lehren und Lernen mit „Kopf, Herz und Hand“ ist zugleich Weg und Ziel, nämlich Jugendliche zu selbstständigen Menschen zu erziehen, die ihrerseits die aktive Teilhabe an demokratischer Gesellschaft mit „Kopf, Herz und Hand“ leben.

 

Das technische und MINT-Profil weiter stärken – Technik mit Herz: Kinder und Jugendliche für Technik begeistern – Das Übergangssystem verbessern

 

Unser Berufskolleg Uerdingen ist fachlich eine MINT Schule. Die Erfahrung vieler Jahre zeigt, dass es oft schwer ist, genügend Interessenten für MINT Berufe und Fachrichtungen zu finden, sowohl was Jugendliche für die technischen Bildungsgänge anbelangt, als auch Lehrkräfte. Aus diesem Zusammenhang heraus haben wir es uns zu einem wesentlichen Ziel gemacht, für MINT zu begeistern und für MINT zu werben. Für MINT gewinnen wollen wir insbesondere Mädchen und junge Frauen und aufstiegsorientierte Jugendliche mit Migrationshintergrund. Eine Maßnahme zur Gewinnung von Mädchen und jungen Frauen ist die jährliche aktive Teilnahme am

GirlsDay. Geflüchtete Jugendliche werden im Rahmen der Erstqualifizierung neben der Vermittlung allgemeinbildender Inhalte durch Fachpraxis in unserer Schule und Praktika in kooperierenden Betrieben an Technik herangeführt und qualifiziert, so dass eine Berufsausbildung ermöglicht werden kann. Lernen in Technik und der Erwerb technischer Kompetenzen und Qualifikationen führt Jugendliche zu Arbeit und Brot und damit zur Integration. Um diese Ziele besser erreichen zu können, ist das BKU Gründungsmitglied, Träger und ein Hauptakteur des KReMINTec-Vereins, der auch seinen Sitz an unserer Schule hat. Lehrkräfte des BKU sind aktiv an der Arbeit des Vereins beteiligt. Dieser Verein kann inzwischen auf eine Erfolgsbilanz verweisen. So wurden 2017 über 132 MINT-Tageskurse am BKU abgehalten an denen über 1700 Kinder und Jugendliche teilgenommen haben. Beteiligt waren daran inzwischen 18 Partnerschulen. Zugleich ist dieser Verein und die damit verbundene Arbeit ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Übergangssystems und der Einlösung des Versprechens, dass kein Abschluss ohne Anschluss bleibt.

 

Demokratie, Wertebindung und Nachhaltigkeit : Berufskolleg Uerdingen auf dem Weg zur UNESCO-Projektschule

 

Unsere Unterrichts- und Schularbeit am BKU als MINT Schule wollen wir erbringen in bewusst gelebter Wertebindung und aktivem Einstehen für die Menschenrechte und eine intakte Umwelt.

Ziele und das Profil von UNESCO-Projektschulen spiegeln dies sehr deutlich wider. Deshalb hat sich mit Beschlüssen der Lehrer- und Schulkonferenz zu Beginn des Schuljahrs 2015/16 das Berufskolleg Uerdingen entschieden, anerkannte UNESCO-Projektschule zu werden. Inzwischen befindet sich das BKU im Status einer mitarbeitenden UNESCO-Projektschule und ist damit in die zweite von insgesamt drei Bewährungsstufe eingetreten.  Damit wird das Profil der UNESCO-Projektschulen zu einer (selbstverpflichtenden) Haltung und Einstellung auch der Arbeit, des Lehrens und Lernens am Berufskolleg Uerdingen. Diese Haltung fasst zugleich auch all die Aktivitäten und wertverpflichtenden Beiträge und Projekte (z.B.: Auschwitz-Fahrten, virtuelle Synagoge, Rumänienaustausch, Europatag, Solarkocher, Energiesparen) zusammen, die schon über viele Jahre, jedoch nicht in diesem systematisch-bewussten Zusammenhang einer UNESCO-Projektschule, geleistet wurden.

 

Für das Berufskolleg Uerdingen sind hierbei fünf Begründungszusammenhänge entscheidend:

 

1. Unser Berufskolleg Uerdingen erfüllt seinen Auftrag im Einklang mit einer Uerdinger Tradition, die Ausbildung als Bildung und Erziehung im und durch den Beruf verbindet und schon seit Ende des 19.Jahrhunderts eigenständig für eine geordnete Berufsausbildung der Uerdinger Jugend sorgte. In Kenntnis der Gleichschaltung und Zentralisierung von Schule und Unterricht im Dritten Reich, mit der Folge für Krefeld, dass die Uerdinger Berufsschule aufgelöst wurde, fühlen wir uns in besonderem Maße einem gesellschaftlich-demokratischen Auftrag verpflichtet.

2. Als Berufskolleg mit reinem MINT-Profil in handwerklicher und besonders industrieller Ausrichtung ist es sehr bedeutsam, die Wertebindung von Technik aufzuzeigen und immer wieder nachhaltig bewusst zu machen und ggf. einzufordern.

 

3. In einer globalisierten Berufs- und Arbeitswelt mit erdumspannendem Handeln und globalen Abhängigkeiten von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft kann auch die handlungsleitende Wertebasis nur eine „globale“ sein. Die UNESCO als global agierende, internationale Organisation („global denken-lokal handeln“) thematisiert diese Zusammenhänge.

 

4. Arbeit und Beruf, Technik und lebenswerte, intakte Umwelt -  auch in Bezug auf Technik, Arbeit und Beruf macht die UNESCO in einer Reihe von Programmen und Resolutionen, u.a.: „UNESCO-Engineering- Initiative“, „Women in Science“, „Cultural & Creative Industries“, „Technical and Vocational Education“ die weltumspannende Bedeutung  von Arbeit, Beruf und Technik und deren Einbindung in eine nachhaltige Entwicklung (mit den Weltaktionsprogrammen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und „Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ) deutlich.

 

5. Leben und Arbeiten in Selbstverantwortung und Verantwortung für andere bedeutet

vor allem auch, aktiv dazu beizutragen, dass man selbst gesund bleibt und andere dabei unterstützt, gesund zu bleiben. Diese Aufgabe des BKU wird besonders deutlich in der Sport-und Gesundheitserziehung. Der Gedanke des „Corporate health care“ hat so auch zur Errichtung des BKU-Fitness-Parcours geführt.

 

1. Schulentwicklung und schulische Arbeit - unser Selbstverständnis


1.1 Das BKU ist lernende Organisation

Als Schule ist das BKU ein Ort des Lehrens und des Lernens. Dabei ist nach unserem Verständnis der Charakter von Schule als einer „lernenden Organisation“ von großer Bedeutung. Jede schulische Arbeit hat Prozesscharakter, den Schuljahresturnus verstehen wir als Chance, aus Fehlern zu lernen und Gelerntes im nächsten Schuljahr umzusetzen.
Wir wollen unsere Schul- und Unterrichtsarbeit  systematisch und kontinuierlich weiterentwickeln und damit zur Standortverbesserung des Stadtteils Uerdingen als Teil des Oberzentrums Krefeld beitragen. Bei all unseren Tätigkeiten ist Professionalität ein entscheidender Maßstab.

Das differenzierte Profil unseres Berufskollegs Uerdingen ist geprägt von den Berufsfeldern Metalltechnik, Elektrotechnik, Chemietechnik, Informationstechnik, KFZ - Technik, Versorgungstechnik und Automatisierungstechnik, die technisch und berufspädagogisch durch moderne Techniken der Informationsverarbeitung und Automatisierung miteinander vernetzt sind. Im Rahmen dieses Profils vermittelt unser Berufskolleg alle Abschlüsse der Sekundarstufe I und II, die in der Bundesrepublik erworben werden können. Diese Abschlüsse sind jeweils an eine berufliche Kompetenz gebunden und schließen mit einer Qualifikation ab.

Neu entstehenden Tätigkeiten und Ausbildungen stehen wir grundsätzlich positiv gegenüber und beteiligen uns aktiv an ihrer Gestaltung. Jedoch überprüfen wir einzelne Aktivitäten und Bildungsgänge und Bildungsangebote unserer Schule darauf hin, ob sie realisierbar sind und ob sie zum Gesamtprofil unseres BKU passen – auch im Hinblick auf die personellen und sächlichen Rahmenbedingungen.

Um die Schulentwicklungsarbeit systematischer, kontinuierlicher und professioneller betreiben zu können, wollen wir die Arbeitsschwerpunkte für die nächsten Jahre entwickeln, in einem Aktionsplan niederlegen und – auch im Hinblick auf die im vorliegenden Schulprogramm festgeschriebenen Ziele - Schritt für Schritt konkretisieren und umsetzen (INTRANET).

Rechtzeitig vor Beginn eines Schuljahres wollen wir über die jeweils im folgenden Schuljahr anzustrebenden Ziele und umzusetzenden Aufgaben entscheiden. Jedes Schuljahr besitzt somit ein Schwerpunktthema, dem wir uns in besonderem Maße widmen wollen, z.B. im Rahmen des jährlichen pädagogischen Tages oder von Schülerprojektarbeit und weiteren Veranstaltungen.

 

1.2 Unterrichtsarbeit ist Kernaufgabe

Schulentwicklung und Arbeit am Schulprogramm ist kein Selbstzweck: Wir wollen uns bewusst auf die Verbesserung der Unterrichtsarbeit konzentrieren. Damit sind viele Handlungsfelder von Schule tangiert: von der Vermittlung neuer Inhalte, dem Einsatz veränderter Methoden, über das Schulklima, die Lehrer- und die Sachausstattung, bis hin zur Kooperation mit den an Ausbildung beteiligten Partnern der Wirtschaft.

Die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern steht also im Mittelpunkt aller unserer Aktivitäten. Der Unterricht ist unser zentrales Kriterium und Handlungsfeld. Schülerinnen und Schüler auch individuell zu fördern und zu fordern und so zum Erfolg zu führen ist das Ziel. Alle anderen Maßnahmen und Ziele dienen der Verbesserung dieser Kernleistung und sind daran zu messen.

 

1.3 Kompetenzentwicklung im BKU - mit Tradition für die Zukunft

Unser Berufskolleg Uerdingen erfüllt seinen Auftrag im Einklang mit der Uerdinger Tradition, die Ausbildung als Bildung und Erziehung im und durch den Beruf verbindet und schon seit Ende des 19.Jahrhunderts eigenständig für eine geordnete Berufsausbildung der Uerdinger Jugend sorgte (siehe oben).  Auch Konzepte zur Wirtschaftsförderung der Stadt Krefeld mit dem Ziel, im Rahmen des Strukturwandels die Qualifizierungslücke gerade für Uerdingen schließen zu helfen, knüpfen an die Uerdinger Tradition einer eigenständigen und zukunftsorientierten beruflichen Ausbildung der Jugend an und erschließen sie damit für die gesamte Stadt Krefeld. So nimmt auch unsere Schule, z.B. im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik und durch eine Reihe von Bezirksfachklassen in anderen Berufsfeldern wichtige Funktionen für das Oberzentrum Krefeld wahr.

 

1.4 Evaluation

Schulentwicklung kann nur dann als dauerhafter Entwicklungsprozess bezeichnet werden, wenn Aktivitäten und Maßnahmen an bestimmten Kriterien und Zielen gemessen werden. Deshalb ist Evaluation erforderlich. Durch sie erhält man Rückmeldung über den Stand der Umsetzung oder darüber, warum etwas nicht umgesetzt werden konnte und sie gibt Hinweise mit welchen Modifikationen man weiterarbeiten kann. Evaluation ist keine punktuelle Kontrolle von einzelnen Personen oder Mitarbeitern, sondern systematische Qualitätssicherung und damit ein wichtiges Steuerungs- und Korrekturinstrument.

Wir evaluieren unsere Schulentwicklung kontinuierlich durch regelmäßige (jährliche) Befragungen der Schüler/innen und Ausbildungspartner durch ein an unserer Schule entwickeltes online-gestütztes Evaluierungsprogramm.

 

2. Unsere berufspädagogischen Leitziele

 

2.1 Ganzheitliche Bildung - Der Mensch steht im Mittelpunkt

Berufliche Aus- und Weiterbildung vermittelt jungen Menschen Kompetenzen durch fachliche Qualifizierung in Verbindung mit personaler Bildung, die auch zukünftigen beruflichen, gesellschaftlichen und persönlichen Anforderungen entsprechen sollen. Unser Berufskolleg leistet mit seinen differenzierten Bildungsangeboten sowie mit der Verbindung von beruflichen und allgemeinen Qualifikationen zentrale Beiträge zur Qualitätssteigerung der beruflichen Ausbildung und sichert deren Wettbewerbs-fähigkeit.
So stellen wir uns auch den Herausforderungen der Inklusion.

 

Die Jugendlichen, die in unserem BKU lernen und arbeiten, befinden sich in vielerlei Umbruchsituationen:

Von der Schule zum Betrieb, vom Elternhaus zum selbstbestimmten Leben am Arbeitsplatz und im Privaten, vom Jugendlichen zum selbstverantwortlichen Erwachsenen in dieser Gesellschaft.

Daher ist für uns auch das Erziehungsziel wichtig, Achtung vor der Würde des Menschen und Bereitschaft zum sozialen Handeln zu wecken. Auszubildende zur Berufsfähigkeit zu führen schließt Prozesse des Mündigwerdens und der Persönlichkeitsbildung ein. Dazu gehören ebenfalls die Förderung der Urteilsbildung und die Stärkung der Fähigkeit, sich für menschengerechte Werte zu entscheiden.

Damit ist die Vermittlung von beruflicher, sozialer und persönlicher Kompetenz zugleich wertbezogen, sinngeleitet und handlungsorientiert.

Die Bewältigung dieser Aufgaben findet in allen Fächern statt und stellt  die Lehrkräfte in eine  hohe fachliche, moralische, persönliche und soziale Verantwortung.

 

2.2 Lehren und Lernen für die Zukunft

Wegen der rasanten Entwicklung von Wirtschaft und Technik (Neue Technologien, Globalisierung, Digitalisierung) ändert sich die Berufswelt in einem früher kaum vorstellbaren Ausmaß und Tempo. Diesen Veränderungsdruck nutzen wir als Chance, unsere Lehrmethoden und -techniken an die neuen Anforderungen anzupassen und zu verbessern. Dabei bemühen wir uns besonders, die Schülerinnen und Schüler an erwachsenengerechte, selbstgesteuerte Methoden und Techniken des Lernens heranzuführen. Dazu gehören praxis- und problemorientierte Lerninhalte, handlungsorientiertes Lernen, z.B. anhand von Projekten unter selbstverständlicher Nutzung der modernen Kommunikationsmittel sowie der Ressourcen der Ausbildungsbetriebe, Lernen in umfassenden Handlungssituationen und Lernfeldern, Teamarbeit u.a.m.

Auch mit der E-Learning-Plattform moodle oder anderen Kommunikations- und Lernplattformen, wie Office 365 setzen wir diesen Anspruch um.

Die Lehr- und Lernmethoden schließen eine persönlichkeitsfördernde Kompetenz-entwicklung wie z.B. in besonders intensivem Maße bei Lernschwächeren erforderlich, mit ein. Gerade diese neuen Kommunikationsmittel erschließen neue Wege zur individuellen Förderung.

Digitalisierung ist durch unsere MINT-Prägung, die berufliche Bildung und die enge Verzahnung mit unseren Dualen Partnern schon seit Jahren in allen Bildungsgängen Gegenstand der täglichen schulischen Arbeit. Die Schule ermöglicht die ‚Co-Konstruktion von pädagogischen Vorgehensweisen’ wie Einsatz von Smartphones in Selbstlernphasen oder Unterrichtsprojekten, verfügt über Peer-to-Peer-Konzepte im Bereich der Automatisierungstechnik bei der Entwicklung von neuen Lernträgern, Reverse-Mentoring, Laboratoriums-Projekte im Bereich Robotik und Chemie und über einen Maker-Space. Gerade der Maker-Space schafft Raum für kreative Prozesse zur Gestaltung unserer gemeinsamen (technischen) Zukunft. Ergänzt wird dies durch die regelmäßige Teilnahme an Wettbewerben, wie z.B. Bundeswettbewerb in Informatik, Roboterwettbewerben oder jugend forscht.

Das BKU gewährleistet, dass durch den Einsatz von digitalen Technologien in der Schule die Teilhabe aller Schülerinnen und Schülern am Schulleben und das selbstbestimmte Lernen gefördert wird und keine neuen Hürden entstehen.

 

 

 

2.3 Kompetenzzentrum hilft Strukturwandel meistern

Das Berufskolleg Uerdingen leistet mit der Kompetenzentwicklung und dem Qualifikationserwerb als Standortfaktor des Oberzentrums Krefeld einen entscheidenden Beitrag zu einer aktiven Arbeitsmarktpolitik, wie er so von keiner anderen öffentlichen Institution im Osten der Stadt erbracht wird.

Die ganztägige Nutzung der Schule durch erwachsene Lerner - vor allem auch im Nachmittags- und Abendbereich -  ist erschwert, da bisher keine zeitgemäßen Gemeinschaftseinrichtungen zur Verfügung stehen. Aufenthaltsräume und Freiarbeitsräume, aber auch kombinierbare Raumangebote für größere Schüler- und /oder Lehrerzusammenkünfte, sowie für Fachtagungen und Fortbildungs-veranstaltungen würden den Charakter eines Zentrums zur Kompetenzentwicklung entscheidend stärken.

 Wir werden unser Berufskolleg Schritt für Schritt, aber kontinuierlich und dynamisch weiterentwickeln zu einem Zentrum der umfassenden Kompetenzvermittlung im technischen Bereich. Dies beinhaltet insbesondere die Ausrichtung auf regenerative Energien, SmartHome, e-Motorisation und Industrie 4.0. Das dazu notwendige Gebäude- und Qualifikationsmanagement bauen wir auf.

 

2.4 Schärfung des Profils

Die Schulprogrammarbeit verbinden wir mit der Weiterentwicklung unseres Berufs-kollegs. Dabei geht es um die Ergänzung und die Erweiterung des Bildungsgangangebotes und um die Schärfung des Profils der Schule – auch in Abstimmung mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Krefeld und den anderen Berufskollegs der Stadt Krefeld und der Region.

Wir wollen die Möglichkeiten der Angebotserweiterung nach dem Berufskolleggesetz prüfen und die Bildungsgänge und Qualifizierungsmaßnahmen einführen, die das Profil unserer Schule schärfen und den Standort Krefeld stärken, z.B. durch Einrichtung einer Fachschule für Informatik.

 

 

 

 

2.5 Schülerbeteiligung und Mitverantwortung

Die Bereitschaft der Schüler zu einer umfassenden Mitwirkung an der Schularbeit ist häufig, z.B. wegen der kürzeren Verweildauer der Schüler oder einer stärkeren Orientierung an außerschulischen Bezugssystemen (z.B. Betrieben) eingeschränkt. Wir wollen nach Wegen suchen, das gegenseitige Vertrauen zwischen Lehrkräften und Schülerschaft zu stärken und die Schülerinnen und Schüler umfassender an der Entscheidungsfindung und an der Verantwortung für die Schule zu beteiligen. Nur in einem Klima vertrauensvoller Zusammenarbeit kann auch die Identifikation des einzelnen Schülers mit seiner Schule sich entwickeln. Die Arbeit daran kann sich nicht allein auf außerschulische Aktivitäten wie Arbeitsgemeinschaften und Schüleraustausche beschränken, sondern ist ständiges Aufgaben- und Arbeitsfeld in Unterricht und Schulmitwirkung.

Wir wollen unsere Schülerinnen und Schüler stärker in den Entwicklungsprozess unserer Schule mit einbeziehen. Mit jedem Schülerjahrgang haben wir erneut die Chance, mit Hilfe konstruktiver Rückmeldungen von Schülern unser Tun zu evaluieren und die Entwicklung des BKU voranzutreiben.

 

2.6 Sach- und sozialorientiertes, angstfreies Lehren und Lernen

Wir möchten die Beratung von Schülern und Lehrern zu einem System ausbauen, in dem neben unseren Fachleuten für Schul- und Berufslaufbahnberatung auch Vertrauenspersonen zur Verfügung stehen, die zur Lösung von Konflikten beitragen können.

Hierbei geht es auch darum, im Bewusstsein der gegenseitigen Abhängigkeiten voneinander, für beide Seiten verbindliche pädagogische Absprachen zu treffen und deren Einhaltung zu kontrollieren.

Wir möchten in einem angstfreien Betriebs- und Schulklima arbeiten und lernen, in dem Gewalt, in welcher Form auch immer und von wem ausgehend, nicht geduldet wird.

Deshalb wollen wir eine Kultur des Miteinanders entwickeln, in der Toleranz Andersdenkenden gegenüber und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller einen hohen Stellenwert genießt.

Dies verlangt aber von allem am Schulleben Beteiligten auch konsequentes Hinsehen und Eingreifen bei Fehlentwicklungen. Seit 2017 ist das BKU Teil des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.

 

 

3. Unsere Mitarbeiter/innen

 

3.1 Personalentwicklung

Eigene Sach- und Fachkompetenz zu nutzen, zu erhalten und weiter zu entwickeln ist zunächst Aufgabe jeder Lehrkraft selbst, aber es ist auch eine wesentliche Aufgabe der Schulleitung, der Schulaufsicht und der Schulpolitik. Der sachgerechten Nutzung der vorhandenen Kompetenzen und ihre regelmäßige Auffrischung müssen intensiver als bisher realisiert werden.

Angesichts des Tempos, mit dem sich heute Inhalte und Methoden verändern, kommen wir um eine Ausweitung des Einsatzes an Personal, an Sachmitteln und an Zeit zugunsten einer permanenten und systematischen Fortbildung nicht herum. Dazu müssen wir die Zusammenarbeit mit den Betrieben, Hochschulen und anderen Einrichtungen der Fortbildung erheblich intensivieren.

An der personellen Ausstattung der Schule darf nicht gespart werden.

Die Fachkompetenz der Lehrkräfte ist entscheidend für Erhalt und Weiterentwicklung der Leistungsfähigkeit unserer Schule.

In Zusammenarbeit mit geeigneten externen Institutionen, mit Betrieben, mit der staatlichen Lehrerfortbildung, aber auch schulintern wollen wir unsere Kompetenzen auf aktuellem Stand halten.

 

3.2 Mitarbeiterzufriedenheit, Identifikation und Gesundheit

Wir wollen Identifikation und “ Wir-Gefühl“ in unserer von der Gelände-, Gebäude- und Fachstruktur dezentral angelegten Schule immer wieder pflegen. Wir wollen explizit einstehen für gemeinsame Visionen, Vorstellungen und Ziele, nach innen und nach außen. Transparenz und Information über wesentliche Entscheidungsprozesse ist entscheidend für Mitarbeit und Mitwirkung. Hierzu gehört auch ein transparenter, lösungsorientierter Umgang mit Problemen. Dies alles hat einen wesentlichen Einfluss auf die Zufriedenheit und die Gesundheit der Mitarbeiter.

Das gute Zusammengehörigkeitsgefühl in den einzelnen Abteilungen soll ergänzt werden durch gelebtes Verantwortungsgefühl und Identifikation mit der gesamten Schule.  Zur Verbesserung der Kommunikation und Information ist es aber auch wichtig, dass die einzelnen Abteilungen aus ihren „Informellen Ecken“ herauskommen und bewusst die direkte Kommunikation mit allen Kolleginnen und Kollegen pflegen. Bei der großen Zahl unserer Mitarbeiter ist deshalb die Einhaltung einmal festgelegter und beschlossener Regeln, z.B. bei der Leistungsbewertung und im Umgang mit Schülerinnen und Schülern wichtig. Es erleichtert die Arbeit des einzelnen und fördert die Systemstabilität und Zuverlässigkeit. Hierzu wollen wir mit Hilfe einer Steuergruppe eine „Compliance-Kultur“ aufbauen.

 

3.3.Medienbasierter Informationsfluss und Kommunikationsstruktur

Die Nutzung der modernen Informationstechniken, insbesondere das „Haus-Intranet“ und die Nutzung der Kommunikationsplattform Office365 kann die angestrebte Kommunikationsverbesserung erleichtern, jedoch das direkte, persönliche Gespräch und Miteinander aller Mitarbeiter nicht ersetzen. Darüber hinaus dient das Intranet nicht nur zur Effizienzsteigerung der Schulorganisation. Es soll dabei helfen, frühzeitig Informationen offen auszutauschen und übergeordnete Leitbilder und Zielvorstellungen bekannt zu machen, Gemeinsamkeiten zu finden und weiterzuentwickeln. Das Intranet dient daher nicht nur dazu, Daten zu sichern, Arbeitsergebnisse zu dokumentieren, Protokolle zur Verfügung zu stellen, über Evaluationsergebnisse zu informieren, gemeinsame Dokumentenverwaltung zu ermöglichen usw., sondern es stellt eine partizipationsorientierte, Methode dar, um alle Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen zu beteiligen.

 

3.4  Führung am BKU

Die grundlegende Philosophie der Führung ist zusammengefasst in dem Leitsatz „die Kräfte müssen sich entfalten können“. Dementsprechend werden schlanke Hierarchien, eine Kommunikation der kurzen Wege und transparente Entscheidungsprozesse gefördert. Probleme werden subsidiär angegangen, Verantwortung wird gemeinsam getragen. Delegation und Dezentralisierung sind Leitungsmaximen, schließen aber die gemeinsame Ziel-und Aufgabenfindung mit ein.

 

4. Außenbezug
 

4.1 „Neue Medien und Internet“

Im Berufskolleg Uerdingen ist der Einsatz „Neuer“ Medien nicht nur im Unterricht selbstverständlich. Die Vernetzung der Schule ist so weit fortgeschritten, dass alle Räume zu einem Schulnetz verbunden sind. Alle Rechner sind direkt mit dem Internet verbunden. Weltweite Recherche, E-Mail-Kontakte, usw. können und sollen sinnvoll in den Unterricht integriert werden. Die Homepage des Berufskollegs Uerdingen (www.bkukr.de ) wird ständig weiterentwickelt. Sie bietet neben aktuellen Informationen (Termine, Schulangebote, Partnerschulen, Förderer) eine ständig erweiterte Präsentation von Schülerprodukten (z.B. Projekte mit Betrieben). Die Zusammenarbeit mit den Ausbildungsbetrieben, mit Eltern und Schülern sowie die gezielte Kontaktaufnahme mit Lehrern auch außerhalb der normalen Unterrichtszeiten wird erleichtert (E-Mail) und intensiv genutzt. Im Hinblick auf die Gesundheit der Mitarbeiter sind jedoch auch Zeiten ohne eine solche Kommunikation sicherzustellen. Ein entsprechender Verhaltenskodex wird von der Steuergruppe „Kommunikation/Compliance“ erarbeitet.

 

4.2 Image und Bekanntheitsgrad

Das Image einer Schule hängt nicht nur von der guten Unterrichtsarbeit ab. Wir wollen eine Schule, die aufgeschlossen, modern und produktiv ist. Sie soll positive Ausstrahlung auf Jugendliche haben und in die Stadt Krefeld und darüber hinaus eine dementsprechend große Anziehungskraft entfalten. Deshalb müssen unsere guten Leistungen noch bekannter gemacht werden, im Sinne einer umfassenden „Corporate Identity“. Auch die Schulumgebung und das Schulgebäude sollen dies durch Klarheit, Farbe und Sauberkeit widerspiegeln.

Schulveranstaltungen, Fachtagungen und Projekte einzelner Lehrer und Klassen können dazu beitragen.

Dazu gehört auch eine bessere Information der Bürger über Standort, Ziele und Aufgaben des Berufskollegs, insbesondere in der Nachbarschaft (Quartier).

 

4.3 Schulpartnerschaften und Zusammenarbeit

Schul- und Betriebspartnerschaften gehören seit jeher zum Profil unserer Schule. Bestehende Verbindungen werden gepflegt und intensiviert und alte nach Möglichkeit wiederbelebt, neue gesucht und aufgebaut. Von nachhaltig intensivem Ertrag hat sich die über 20jährige Partnerschaft mit der rumänischen Schule Pitesti erwiesen. Der Kooperationsvertrag mit der benachbarten Gesamtschule Uerdingen ist ein Meilenstein bei dem Bemühen, die Übergänge in Beruf und Arbeit für Jugendliche transparenter zu machen. Auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinschaftsgrundschule Paul Gerhardt, einer UNESCO-Projektschule, stärkt beide Partner.

Alle diese Aktivitäten verstehen wir auch als gelebten Beitrag zu unserem Verständnis von Europaschule, UNESCO-Projektschule und weiteren Internationalisierungs-strategien.

 

Dieses Schulprogramm wurde zuletzt am 13.06.2018 durch die Schulkonferenz beschlossen.