Informationsplattform des Berufskollegs Uerdingen

Verantwortungsvolles Handeln im Lebern der SuS

Villa Merländer

Mit den Chemikanten sind wir an dem Donnerstagvormittag am 26.04.2018 zu der Gedenkstätte Villa Merländer gehfahren und durften an einer Führung teilnehmen wo es um Folgendes ging: …

Richard Merländer war ein Homosexueller Junggeselle und lebte mit seinem Personal in der Villa Merländer. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er nach 1933 vom nationalsozialistischen Staat verfolgt. Er musste seine Firmenanteile aufgeben, seine bürgerliche Existenz wurde vernichtet. Man zwang ihn zum Verkauf seines Hauses. Stattdessen musste er 1941 in ein „Judenhaus“ umziehen.

Der 68-jährige Richard Merländer wurde im Juli 1942 in das Lager Theresienstadt deportiert. Als nicht mehr arbeitsfähig war, schob man ihn im September 1942 in das Vernichtungslager Treblinka ab. Da von den 3000 Menschen dieses Transportes keiner überlebte, sind die genauen Umstände seines Todes unbekannt. Sehr wahrscheinlich wurde er kurz nach der Ankunft in der Gaskammer ermordet.

Sein Haus wurde nach dem 2. Weltkrieg in ein Hotel umgewandelt und wechselte mehrfach den Besitzer. 1989 wurde es von der Stadt Krefeld angemietet. Nach der Entdeckung bedeutender Wandgemälde des Künstlers Heinrich Campendonk beschloss der Rat der Stadt Krefeld, in dem Haus ein Dokumentations- und Begegnungszentrum einzurichten, das sich mit der Zeit des Nationalsozialismus in Krefeld beschäftigt.

Die Schüler haben diese Führung als Interessant empfunden, da es wenig Gedänkhäuser aus dem 2. Weltkrieg gibt und man einen Eindruck davon bekommt wie Juden vom Nationalsozialismus behandelt wurden.